Linksgrüner Verein kandidiert für Sitz im Gemeinderat
Der Verein Nachhaltiges Oberkirch könnte mit Sara Unternährer seinen ersten Sitz im Gemeinderat ergattern.
Seit vier Jahren existiert der Verein Nachhaltiges Oberkirch. Als «neue Kraft» positionierte sich der Polit-Verein bei seiner Gründung und setzte sich zum Ziel, zur nachhaltigen Entwicklung von Oberkirch beizutragen. Bestehend aus Sympathisantinnen und Sympathisanten aus dem linksgrünen Spektrum will sich die Gruppierung nun erstmals auch im Gemeinderat einbringen.
Was vor vier Jahren noch nicht möglich war, weil damals keine geeignete Kandidatur in kurzer Zeit bereitstand, hat sich nun geändert. Mit Sara Unternährer Wigger steht eine Kandidatin für das Ressort Bildung und Kultur bereit. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern des Polit-Vereins.
Als bekannt wurde, dass Gemeinderätin Karin Schnarwiler (Mitte) nicht mehr antreten wird, sei eine Kandidatur zum Thema geworden, sagt Unternährer auf Anfrage. Den Ausschlag habe für sie aber der Wechselwunsch von Gemeinderat Elias Meier (Mitte) ins Fi- nanzressort gegeben. «Für mich war klar, wenn ich ein politisches Amt bekleiden will, dann als Bildungsvorsteherin, das Finanzressort kam für mich nicht in Frage», sagt Sara Unternährer, die 20-jährige Berufserfahrung als Logopädin im Sonderschul- und Frühbereich vorweisen kann.
Sara Unternährer wohnt seit 14 Jahren in Oberkirch. Sie sei in der Gesamtbevölkerung noch nicht so bekannt, «jedoch bei vielen Müttern und Vätern, da ich im Elternforum aktiv war». Dank der breiten Abstützung von Nachhaltiges Oberkirch rechnet die 44-Jährige mit Stimmen von Grünen-, SP- aber auch GLP-Wählerinnen und Wählern. Das sei gemäss den letzten Wahlen knapp 30 Prozent der Wählerstärke in Oberkirch. «Deswegen haben wir auch einen Verein gegründet, um diese Kräfte zu bündeln.» Sie habe aber auch von Mitte, FDP und SVP «nur positive Rückmeldung zu meiner Kandidatur erhalten», sagt Unternährer. «Daher kann man schon davon ausgehen, dass mich auch Personen aus den bürgerlichen Parteien wählen werden.»
Mitte will «ruhige und unauffällige Politik»
Die Unterstützung aus der Mitte-Partei ist Sara Unternährer zumindest sicher. Die stärkste Kraft in Oberkirch will «ein breiteres politisches Spektrum einbinden», wie Gemeinderat Elias Meier sagt. Zwar sei er als Co-Präsident des Wahlkreises Sursee interessiert daran, die Sitze für seine Partei zu halten, jedoch verfolge die Mitte Oberkirch noch eine weitere Absicht. «Wir wollen mehr Kräfte einbinden, damit die Gemeindepolitik ruhig und unauffällig bleibt.» Der Verein Nachhaltiges Oberkirch vertrete relativ viele Leute, die vorher nicht im Gemeinderat vertreten waren, sie einzubinden mache Sinn.
Der von Elias Meier angestrebte Wechsel von der Bildung ins Ressort Finanzen sei ein persönlicher Entscheid. «Ich bin politisch breit interessiert und ich habe schon vor vier Jahren gesagt, dass ich mir auch das Finanzressort vorstellen kann.»
Die Arbeit in einem Quer- schnittsressort reize ihn und der Zeitpunkt für den Wechsel sei jetzt optimal. Mit der Tatsache, dass die Finanzen damit bei der Mitte-Partei bleiben, habe sein Entscheid nichts zu tun. Meier: «Es ging nicht darum, das Fi- nanzressort zwingend behalten zu können.»
«Für mich war klar, wenn ich ein politisches Amt bekleiden will, dann als Bildungsvorsteherin, das Finanzressort kam für mich nicht in Frage»»