Räumliches Entwicklungskonzept
NaOb nimmt Stellung zum Entwurf des Räumlichen Entwicklungskonzepts der Gemeinde Oberkirch.
Kurz nach der Gründung von Nachhaltiges Oberkirch im März 2020 beteiligten wir uns an der öffentlichen Mitwirkung der Gemeinde zum Räumlichen Entwicklungskonzept REK. NaOb ist einverstanden mit den generellen Stossrichtungen des REKs.
Insbesondere hob NaOb bezüglich des REK-Entwurfs positiv heraus, dass die Gemeinde anstrebt, vor allem durch innere Verdichtung zu wachsen und dass der dritte Leitsatz – wie von der Bevölkerung gefordert - explizit auf die Natur- und Naherholungsräume eingeht (Förderung Natur- und Naherholungsräume: «Oberkirch fördert den Erhalt und die Entwicklung von nachhaltigen Natur- und Naherholungsräumen»).
Bei weiteren Punkten sah NaOb Verbesserungspotential. Dazu gehörten:
- Die Sichtweise des REKs war uns zu sehr auf das Siedlungsgebiet beschränkt. Uns fehlte der Einbezug der gesamten Landschaft und ihrer wertvollen Lebens- und Erholungsräume.
- Innerhalb des Siedlungsgebiets sollte dem Thema naturnaher Siedlungsraum mehr Gewicht gegeben werden, z. B. via Bau- und Zonenreglement und Gestaltungs- und Bebauungspläne. Die Gemeinde soll selbst eine Vorbildfunktion bei der naturnahen Umgebungsgestaltung einnehmen und sich verpflichten, all ihre Parzellen naturnah zu bewirtschaften.
- Wir sind kritisch eingestellt gegenüber dem „potenziellen Einzonungsgebiet Arbeiten“ im Bereich Länggass. Eine derart dezentrale Einzonung steht im Widerspruch zu raumplanerischen Grundsätzen.
- Im Bereich Energie gingen uns die formulierten Ziele und Massnahmen zu wenig weit. Die mit dem Label Energiestadt ausgezeichnete Gemeinde Oberkirch sollte diesbezüglich ambitionierter sein. Die erneuerbare Energieversorgung inklusive Entwicklung einer kommunalen Energieplanung sollten zu einem Schwerpunkt im REK werden.
- Aktuell dominiert die Luzernstrasse als Durchfahrtstrasse das Gemeindezentrum. Dank einer Reduktion des Verkehrsaufkommens (z. B. durch eine Zone Tempo 30 inklusive baulicher Massnahmen) und der Umgestaltung des Dorfkerns beim Schulhaus und der katholischen Kirche (z. B. mit der Umsetzung des Siegerprojekts «Baumnuss» aus dem Gestaltungswettbewerb) könnte das Zentrum seine Funktion als Begegnungsort für die Gemeindebevölkerung stärker übernehmen.
- In Oberkirch sollen auch weniger finanzkräftige Menschen wohnen können. Im REK-Entwurf fehlten Überlegungen, wie günstiger Wohnraum in der Gemeinde realisiert werden könnte.
Überkommunale Zusammenarbeit ist bei einer räumlichen Entwicklung essentiell, um die Ziele der Gemeinde insbesondere im Bereich Raum- und Verkehrsplanung erreichen zu können. Wir regen daher generell an, dass die Gemeinde diese Zusammenarbeit mit ihren Nachbarn proaktiv angeht.